![Marianne von Werefkin: Brief an Willy Fries, 23.3.1922 [Poststempel], FA Fries 15 (49.10). Collage © Stiftung Righini-Fries Zürich Marianne von Werefkin: Brief an Willy Fries, 23.3.1922 [Poststempel], FA Fries 15 (49.10). Collage © Stiftung Righini-Fries Zürich](https://www.righini-fries.ch/wp-content/uploads/2022/03/Brief_MW-an-WF_PP_22.3.1922_Collage-717x1024.jpg)
Vor 100 Jahren, am 19. März 1922, wurde das Museo Comunale in Ascona gegründet. Treibende Kraft dahinter war die Malerin Marianne von Werefkin (1860–1938).
Ein Jahr zuvor hatte sie Willy Fries kennengelernt, der mit seiner jungen Familie einige Monate in Ascona verbrachte. Seither standen die beiden in freundschaftlichem Briefkontakt. Marianne von Werefkin berichtete ihrem jungen Künstlerkollegen ausführlich über ihre Vision für das Museum. Den Grundstock der Sammlung bildeten Werke, die die Kunstschaffenden selber dem Museum schenkten. Willy Fries hatte ein Porträt von Werefkin beigesteuert. Begeistert schrieb ihm Werefkin nach der Eröffnung:
«Sonntag war die Übergabe des Museo in die Hände der Comune von Ascona. Wir hatten die Bilder im Saal des Municipio gehängt, jedes kam zur Geltung ungeachtet der Verschiedenheit. […] Aber wer den grössten Erfolg hatte, waren Sie, lieber Freund, mit meinem Portrait. Ich habe mir den Spass geleistet mich gleich anzuziehen, und das Entzücken über die Ähnlichkeit und die Lebendigkeit meiner Abbildung war so gross, dass, wenn Sie hier wären, Sie die grössten Triumphe erlebt hätten.»
Die zwölf Originalbriefe von Marianne von Werefkin an Willy Fries, die sich in unserem Archiv befinden, bilden den Ausgangspunkt für zwei Ausstellungen in Ascona (ab Juni) und bei uns (ab August), die diese ungewöhnliche Künstlerfreundschaft näher beleuchten. Zu den Ausstellungen erscheint eine deutsch-italienische Edition der Briefe, angereichert mit einigen Aufsätzen. Wir gratulieren dem Museo zum 100. Geburtstag und freuen uns über die Kooperation!