![Seegfrörni Zürichsee, 1929. © Foto von unbekannt [evt. Wilhelm Pleyer]. Stiftung Righini-Fries Zürich Seegfrörni Zürichsee, 1929. © Foto von unbekannt [evt. Wilhelm Pleyer]. Stiftung Righini-Fries Zürich](https://www.righini-fries.ch/wp-content/uploads/2021/01/Zuerichseegfroerni_1929-1024x646.jpg)
Ein Fundstück aus unserer Fotosammlung: die Zürcher Seegfrörni von 1929.
Wir sehen Willy Fries (Mitte) mit seiner 11-jährigen Tochter Hanny (rechts stehend) neben seinem Freund und dessen Tochter auf einem Holzschlitten. Alle vier auf Schlittschuhen, das seltene Naturereignis geniessend. Im Hintergrund ist die alte Tonhalle zu sehen. Der See war – mit einem kurzzeitigen Unterbruch wegen eines Föhnsturms – von Mitte Februar bis 10. März 1929 für die Bevölkerung freigegeben. Es war ein richtiges Volksfest: An den Ufern wurden Restaurants und Garderobenstände erstellt, auf dem See wärmende Getränke und Wurstwaren verkauft. Als besondere Attraktion landete sogar ein Sportflugzeug auf dem Eis.
Zu einer vollständigen Vereisung des Zürichsees kam es in den letzten beiden Jahrhunderten in den Jahren 1802, 1810, 1830, 1880, 1891, 1895, 1929 und zuletzt 1963. Damit sich auf dem Zürichsee eine begehbare Eisfläche von mindestens 12 Zentimetern Dicke bildet, braucht es eine Kältesumme von 350. Die Kältesumme ergibt sich aus den kumulierten Beträgen negativer Tagesmitteltemperaturen. Das bedeutet im Fall des Zürichsees zum Beispiel 35 Tage mit einer mittleren Temperatur von minus 10 Grad. Angesichts der immer wärmer werdenden Winter, stehen die Chancen also schlecht, dass der See jemals wieder zufriert.