![Hanny Fries: ohne Titel [Menschen im Park], um 1944, Bleistift auf Papier, Inv. Nr. HF 334. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich Hanny Fries: ohne Titel [Menschen im Park], um 1944, Bleistift auf Papier, Inv. Nr. HF 334. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich](https://www.righini-fries.ch/wp-content/uploads/2025/04/HF_334.jpg)
Mit den wärmeren Temperaturen laden auch die Sitzbänke in Parks zum Verweilen ein. Hanny Fries liebte diese öffentlichen Sitzgelegenheiten.
Eine Sitzbank ist im Grunde eine zusammengefügte Stuhlreihe, die mehreren Personen Platz bietet. Sie ist ein Möbel im öffentlichen Raum, das kostenlos zur Verfügung steht und zum Innehalten einlädt. Die Sitzbank ist ursprünglich eine städtische Erfindung. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in den Grünanlagen der Grossstädte feste Sitzbänke installiert. Mit dem aufkommenden Tourismus gewannen auch Bänke in der freien Natur als Rastplatz für müde Wanderer und zur Kontemplation von Naturschönheiten an Beliebtheit. Bereits 1818 wurde bei den Giessbachfällen am Brienzersee eine Bank aufgestellt. Benutzt wurden die Bänke vor allem von der Bourgeoisie, die Zeit fürs Flanieren und Reisen hatte. Heute ist gerade das demokratische Element kennzeichnend für die Sitzbank: Jeder und jede kann sich darauf niederlassen und so lange verweilen, wie es ihm/ ihr beliebt. Man kann miteinander plaudern, ein Buch lesen, picknicken, aber auch einfach nur dasitzen, träumen und nichts tun – so wie es die Menschen auf Hanny Fries’ Bildern vormachen. Sie selber sass gerne an solchen Orten, beobachtete die Menschen und skizzierte.
![Hanny Fries: ohne Titel [Auf der Parkbank], um 1943, Bleistift und Kohle auf Papier, Inv. Nr. HF 399. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich Hanny Fries: ohne Titel [Auf der Parkbank], um 1943, Bleistift und Kohle auf Papier, Inv. Nr. HF 399. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich](https://www.righini-fries.ch/wp-content/uploads/2025/04/HF_399.jpg)
![Hanny Fries: ohne Titel [Rote Bänke], 1992, Farbstift auf Papier, Inv. Nr. HF SB 6.35. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich Hanny Fries: ohne Titel [Rote Bänke], 1992, Farbstift auf Papier, Inv. Nr. HF SB 6.35. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich](https://www.righini-fries.ch/wp-content/uploads/2025/04/HF_SB_6.1-1024x772.jpg)
Die Künstlerin interessierten Sitzbänke als soziale Treffpunkte aber auch als Teil jener «Geographie des Unscheinbaren», die sie so gerne in den Blick nahm. Mit dem Zeichenstift hielt sie alltägliche, oft übersehene Gegenstände oder Orte fest. Das «Bänkli» ist ein solches Sujet, das sie ein Leben lang begleitete. Bereits in ihrem Frühwerk, während ihrer Zeit in Genf, zeichnete sie Parkszenen. Später liess sie die Menschen mehr und mehr weg und zeichnete nur noch die leeren Bänke: den Moment des Dazwischen, in dem noch alles möglich ist. Vielleicht wird das Bänkli bald wieder auf unbestimmte Zeit besetzt. – Also: Nehmen Sie Platz und gönnen Sie sich eine Pause!
Quellen: Bankkultur.ch; swissinfo.ch; tagesspiegel.de/kultur/zum-traumen-gebaut; falstaff.com/living/news/die-gartenbank-und-ihre-geschichte
