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HomeDas Atelier Righini FriesAtelierblog# 120 Kasimir und Karoline

# 120 Kasimir und Karoline

16. Oktober 2024

«Kasimir und Karoline» von Ödön von Horváth. Schauspielhaus Zürich, 25.10.1975. Foto: Leonard Zubler, Stadtarchiv Zürich, VII.200. Archiv Schauspielhaus Zürich AG
Hanny Fries: «Kasimir und Karoline» von Ödön von Horváth. Schauspielhaus Zürich, 25.10.1975, Bleistift auf Papier. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich

Hanny Friesʼ grosses Talent als Theaterzeichnerin lag darin, die Schauspielerinnen und Schauspieler erkennbar zu machen.

Mit wenigen Strichen vermochte sie das Charakteristische einer Rollenfigur zu erfassen. Porträtähnlichkeit und Genauigkeit in der Wiedergabe von Mimik, Gestik und Figurenkonstellation sind denn auch zentrale Merkmale ihrer Theaterzeichnungen.  Wie präzise sie die Akteure erfasste, lässt sich besonders anschaulich im Vergleich mit Aufführungsfotos aufzeigen. Das Stück «Kasimir und Karoline» von Ödön von Horváth spielt auf einem Jahrmarkt, die Karussellkulisse ist ein wichtiges Element. Kasimir (Gerhard Dorfer) ist schlecht gelaunt, weil er gerade die Stelle verloren hat und nun nicht nur an sich selbst, sondern auch an der Beziehung zweifelt. Karoline (Christiane Hörbiger) hingegen, möchte sich amüsieren und für einen Moment die Sorgen vergessen. Vergleicht man die Zeichnung mit dem Aufführungsfoto von Leonard Zubler, – beide sind wohlgemerkt unabhängig voneinander entstanden -, erkennt man, wie verblüffend akkurat Hanny Fries die Haltung und die Kostüme der beiden Protagonisten gezeichnet hat. Wir sehen die Rüschchenbluse von Karoline/Hörbiger und ihr keckes Hütchen auf dem blondgelockten Haar. Kasimir/Dorfer trägt Lederjacke, Schiebermütze und Schnauzbart. Auch seine Pose mit den Händen in der Tasche ist angedeutet. In der Mitte der Skizze steht zudem Emil Feist, der einen kleinwüchsigen Schausteller spielt. Zieht man noch den Stücktext hinzu, kann man die Szene förmlich hören:     

Karoline: Wenn du so traurig bist, dann werd ich auch traurig.

Kasimir: Ich bin kein trauriger Mensch.

Karoline: Doch. Du bist ein Pessimist.

Kasimir: Das schon. Ein jeder intelligente Mensch ist ein Pessimist. […]

Karoline: Vielleicht sind wir zu schwer füreinander – –

Kasimir: Wie meinst du das jetzt?

Karoline: Weil du halt ein Pessimist bist, und ich neige auch zur Melancholie. – – Schau, zum Beispiel zuvor – – beim Zeppelin – –

Kasimir: Geh halt doch dein Maul mit dem Zeppelin!

Karoline: Du sollst mich nicht immer so anschreien, das hab ich mir nicht verdient um dich!

Karoline bleibt allein zurück. Sie möchte aber unbedingt ein Eis essen und geht nun alleine zum Glacéstand. Dort trifft sie auf Schürzinger, hier gespielt von Helmut Lohner. Auch diese Szene hat Hanny Fries eingefangen, wir sehen die beiden mit dem Eis in der Hand ganz rechts im Bild und darunter das fotografische Pendant. 

Hanny Fries: «Kasimir und Karoline» von Ödön von Horváth. Schauspielhaus Zürich, 25.10.1975, Bleistift auf Papier. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich
«Kasimir und Karoline» von Ödön von Horváth. Schauspielhaus Zürich, 25.10.1975. Foto: Leonard Zubler, Stadtarchiv Zürich, VII.200. Archiv Schauspielhaus Zürich AG

Karoline: Essen Sie auch gern Eis?

Schürzinger: Meine einzige Leidenschaft, wie man so zu sagen pflegt.

Karoline: Die einzige?

Schürzinger: Ja.

Karoline: Schad!

Schürzinger: Wieso?

Karoline: Ich meine, da fehlt Ihnen doch dann was.

«Kasimir und Karoline» ist ein Beziehungsdrama, bei dem die Protagonisten durch die sozialen Verhältnisse ins Unglück getrieben werden. Sinnbildlich steht dafür das Karussell: Beziehungen gehen in Brüche, neue Verbindungen werden gebildet, aber letztlich wiederholt sich alles. Das Karussell dreht sich weiter. Wie sagt es Karoline so schön:    

Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich –
aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln
und das Leben geht weiter,
als wär man nie dabei gewesen.

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